Sonntag, 8. Februar 2009

Here I am, once again

Heute bin ich in der "kleinen" Stadt verlaufen. Ich konnte 40 Minuten ein Haus mit der genauen Adresse und der Farbeangabe nicht finden.
Die Zeichen für das kommende interessante und kalte Erlebnis konnte man schon im Bus spüren. Die Haltestellen wurden nicht durchgesagt, da ich zum ersten Mal in diesen Stadtteil hinfahre, bin ich aus meinem Sitz hochgesprungen und den Netzplan mit den Augen fast aufgegessen (so sagt man eigentlich nicht, aber ich erlaube mir diese kleine Schalkhaftigkeit). Ich war am Ziel, nun folgte ich den früher beschriebenen Weg.
Alles war schön, bis ich gemerkt habe, dass jemand hinter mir mit den Füßen stampft. Einen langen Weg, fast ein Quartal. In einem Fenster sehe ich die Figur eines Mannes an, richte mein Blick deutlich auf ihn, er verschwindet sich blitzschnell hinter den Gardinen. Da dachte ich an irgendeinen Krimi. Ein perfektes Sujet könnte man so beginnen. Ach ja, es war um 18 Uhr, schon schön dunkel.
Ich gehe weiter, die Schritte hinten höre nicht mehr an. "Gut! Die Gefahr ist vorbei!" dachte ich. Plötzlich war die Straße zu Ende und vorne zeichnete sich deutlich und gefahrverlockend eine Art vom Wald. Guuutt! ich gehe zurück in der Hoffnung, dass ich niemanden wiedersehe. Komme zum Ausgangspunkt (zum Ampel) an. Schaue mich um. Da steht ein Internet-Cafe, man solle da die Adresse wissen. Komme rein, taucht ein junger Türke auf. Frage nach meinem Ziel, er weiß das nicht. Da bitte ich "Schauen Sie mal in Google Maps biittee!" Kein Erfolg, es gibt mind. 3 Gabelungen, welche ich brauche - keine Ahnung. Das Schicksal spielt dabei aktiv mit, die Handynummer war in meinem alten Handy gespeichert, die andere Seite besitzt auch keine TN von mir, es wird weiter dunkel, es ist nass. Ich stehe am Ampel ohne Mütze und erinnere an Mamas ständigen "Keep your head warm". Nächstes Mal unbedingt!
Versuch Nr.2. Ich gehe wieder den Weg und oh, Himmel, ich finde die Straße. Das Gebäude sollte blau sein und auf der linken Seite. Auf der linken Seite stehen 4 blauen Häuser und keins davon könnte ein Studentenwohnheim sein. Nur paar Lichter in Fenster. Niemand ist da, zu fragen. Ich gehe ins Internet vom Handy und rufe die Hilfe. Dann sehe einen Mann in einem Hut (Krimi, Krimi!)gehen und wage mich ihn anzusprechen. Was ich nun von ihm erinnern kann ist seine blaue Augen und starken slawischen Akzent. Er versucht mir zu helfen, 10 Minuten. Habe ich ihm Leid getan, vielleicht, da niemand in meiner Umgebung dem Fremden 10 Minuten schenken mag. Danach entscheide ich mich, nach Hause zu fahren. Nicht eigentlich in meinem Stil, das Problem ungelöst zu lassen, aber die ersten zwei Stufen in der Maslow-Piramide sind ausschlaggebend: Hunger und Unsicherheit.
Auf dem Weg nach Hause im Bus treffe ich einen guten Freund, der in 20 Sekunden mir ein Buch zum Lesen gibt. *freu*
Hmmm, alles wird gleichgewichtig.