Meinem Opa

Ich habe dies am 1. Mai 2008 gegen Nachmittag geschrieben. Habe aber nicht geschafft es zu veröffentlichen. Der 1. Mai ist der Tag des Todes meines liebsten Großvaters. Und genau an diesem Tag 2008 ist uns auch meine Oma verlassen. Sie war 70.

Lang habe ich überlegt, ob ich es ins mein Blog stellen soll oder nicht. Weil es unter neuen Umständen vielmehr bitter und depressiv wirkt. Aber ich tue es. In Gedanken an meinen Opa und an meine Oma.

Heute ist der 1. Mai. 6 Jahren sind her, als wir uns letztes Mal in diesem Leben gesehen haben. 6 Jahren tragen wir Dich in unserem Herz. 6 Jahren kommst Du zu uns nur in Traeumen. Wir vermissen Dich unheimlich. Wir lieben Dich grenzenlos.

1. Kennenlernen

Ich weiss nicht, wie wir uns kennengelernt haben. Habe ich damals geweint? Oder eher geschlafen? Geschrien? Mama sagt, ich war eine Schrei-Bombe. Vielleicht damals habe ich all meine Stimme-Reserven voll benutzt, dass mir heute schwer faellt, die Stimme auf jemanden zu erhoehen.

2. Kontakte pflegen

Du bist fuer mich ohne Zweifel Autoritaet Nummer Eins. Bleibst auch. Danke dafuer, dass Du immer fuer uns ein Vorbild bist. Dass Du meine Mama immer gluecklich machst. Wenn sie gluecklich ist, gibt es dann fuer uns ja mehr Freude?

3. Sympatie erwecken

Du hast fuer mich gekocht, als meine Groesse bis zum Herd noch nicht erreicht hat, unter den Umstaenden, dass Kochen nicht genau dein Fall ist.

4. Liebe einsetzen

Du bist Dir treu geblieben. Du bist natuerlich.

5. Ein Zwischenabschied

Wisst Euch, was bei kasachischen Beerdigungen am schlimmsten ist? Das Abschiedslied. Voller Leid und Ausweglosigkeit, eine Mischung aus Weinen, Heulen, Singen, Schreien, Schmerz. Hast Du gehoert, wie Oma fast ohnmaechtig es fuer Dich gesungen hat?

6. Bis spaeter, Ataka!

Wir lesen fuer Dich jeden Freitag Koran und backen Shelpek. Wir vergessen Dich nicht. Wir denken an Dich, mein liebster Ata.

Ich wollte den Eintrag nicht so traurig schreiben, denn was ist ja Tod? Ist nur ein anderer Anfang.