Ich bin aus der Tiefe der Trägheit und dem Sommer-Nichts-Tun befreit. Mehrere Woche geprägte Asozialität wurde mit einem Besuch ins Kino hinbekommen. Mein Kumpel hat mich zwar ein Jahr nicht gesehen, „ehh…wie waren doch beide total beschäftigt“. Aber vor dem Anfang des Films in 20 Minuten konnten wir ganz leicht ein Überblick des Jahres schaffen. Sie-ich: „Mit Uni im September alles erledigt?“, „Hast du den Geburtstag am 24. Dezember gut gefeiert?“, „Warst du am Silvester mit Mika?“, „Was hast du denn am 8. März getragen?“, „Wie viele Staatsexamen abgelegt?“, „Fährst du schon ein Auto?“, „Wie wohnt´s euch in eurem neuen Haus?“, „Machst du weiter Deutsch?“. Kurz und gut. An der 18. Minute sind wir zum Thema „Work-Life-Balance“ gekommen. Dann hat der Film begonnen. Wir reden weiter. Die Jungs hinter uns klagen nicht, scheinbar hören uns zu. „Meet Dave“ hieß der Film. Wir waren aber interessanter als die fantasievolle Geschichte. Bei meinem Mädel ist es nun wirklich nicht leicht, sie solle wählen – nach England zum Studium fliegen oder hier mit ihrem Freund bleiben und arbeiten. Die Einzelheiten des Ausgangspunktes und determinierende Faktoren aus moralischen Gründen darf ich nicht preisgeben, aber das Hauptproblem solle ihr Freund sein, der ihr versprochen habe, wenn sie ins Ausland geht, eine Einladungskarte zu ihr overseas zu senden. Für seine Hochzeit mit einer anderen. So hart ist es in diesem glor-reichen Land. So hart sind die Männer hier. Auch aufrichtig. Auch ich-bezogen und ziemlich ungeduldig
Beim Film brechen wir manchmal in Lächeln aus. selten in Lachen. Eine Phrase hat mir besonders gefallen. Der Mann aus einem anderen Planet wollte unser Erde nicht verlassen, weil er in 2 Tagen „426 Freunde in myspace“ kennengelernt hat. Apropos sozial networking in internet!
Seitdem bin ich in der Gesellschaft wieder. Blutdruck ist stabil, ganz friedlich läuft die Sommersozialisation.
Gestern war das Highlight mit einem traurigen und späteren Ende. Beim Tanzen in einer Lounge-Bar hab ich meine Hüfte verletzt. Es war genau beim Disco-Song „you´re my venus, you´re my fire...“ genau am Fire konnte ich nicht mehr richtig bewegen wegen des ätzlichen Schmerzens in der rechten Hüfte. „...and my desire“ ich krieche langsam zum Tisch. Nach einem kurzen Abschied begleitet man mich zum Auto, das böse an mich guckt. 2 a.m. will mein Boo auch schlafen? Ziehe im Auto meine High Heels (die übernehmen eigentlich die Verantwortung für den Unfall=) aus. Ich fahre über das linke Ufer, wenig Autos, faszinierende Belichtung mancher administrativen Gebäude, still. Ich mache Radio an und da von aus singt mir Shakira überzeugend: „Hips don´t lie“. Definitiv.

Beate fliegt heute Nacht heim


Wo ein Wille ist, da gibt es nen Weg
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen